ÖM/ZM Lauf 3 - Nyirad 13.5.2012

Nach dem ersten Sieg in Fuglau und dem Wissen, dass der Polo jetzt besser zu fahren ist, Tristan daher mehr Sicherheit zeigt und dadurch auch in den Kurven aktiver und aggressiver fährt, sind wir schon gespannt wie es in Nyirad läuft. Die Strecke ist bekanntlich sehr anspruchsvoll und für Tristan, wie für viele andere Fahrer auch die Lieblingsstrecke. Wie immer gibts in so einem Fall Nachteile, die Strecke in Nyirad ist sehr materialfordernd, im Vorjahr gab hier unser Vorderachsdifferential w.o.

Die Anfahrt nach Nyirad ist für uns Südburgenländer ein Katzensprung, das Zelt war schnell aufgebaut, die technische Abnahme dauerte dafür leider sehr lang. Entgegen den Wettervorhersagungen in Österreich war es in Ungarn zur Mittagszeit noch elends heiß, für den Abend war aber schon Abkühlung angesagt.

Das freie Training startete gleich nach Mittag und zeigte, dass Tristan auch in Niyrad mehr Sicherheit mit dem Polo hat. Er bretterte recht forsch über die Piste, kann jetzt den Polo nur mit Lenk- und Gaseingriffen schön in den Kurven drehen. Die viertschnellste Zeit im freien Training war die Folge. Wir waren wieder um ~2 sec/Runde schneller als in den Jahren zuvor und nur 1 sec langsamer als der Trainingsschnellste. Tristan ist mit dem Auto und seiner fahrerischen Leistung recht zufrieden, sagt aber, dass er noch Reserven hat. Insbesondere bei der Bergabpassage mit dem Sprung nimmt er noch stark Geschwindigkeit heraus, trotzdem dreht er dort jetzt den 4. Gang voll aus.

Beim Zeittraining läuft's auch nicht so schlecht, Tristan verbessert sich um eine halbe Sekunde. Die Konkurrenten, insbesondere die ungarischen, jedoch noch um mehr, wir werden hier nur 7. wobei zwischen den Plätzen 4 und 7 nur wenig Differenz ist.
Tristan bemängelt aber wieder die Bremsleistung, er muss ab und an mehrmals pumpen bis die Bremswirkung kommt. Wir kennen das aus dem Vorjahr, da bemerkten wir nach dem Mariapocs Rennen, dass das Radlager kaputt ist. Eine Prüfung des Radlagers rechts vorne bringt die Erkenntnis, dass wir hier wieder Spiel haben und dass das Radlager getauscht werden muss. Wir entscheiden, den ersten Vorlauf noch mit kaputtem Radlager zu fahren und den Tausch am Abend vorzunehmen.

Der erste Vorlauf startet noch am Samstag nachmittag. Wir starten mit den 2., 4., 6., aus dem Training, werden in unserem Vorlauf zwar Vierte, knapp hinter Alois Höller. Da unser Vorlauf jedoch schneller als alle anderen ist, ist der 4. Platz in unserem Vorlauf gleich der Platz im Gesamtklassement des ersten Vorlaufs. Nachdem Tristan von der Rennstrecke zurück kommt, vernehmen wir ein komischen Geräusch aus dem Zylinderkopf/Auspuffkrümmer Bereich, das wir nicht zuordnen können. Es klappert ein bisserl und es pfaucht auch ein wenig. Wir stellen den Motor ab, prüfen die Zündkerzen, sehen, dass diese recht schwarz sind und tauschen die Kerzen aus. Auch bei einer Zündspule sehen wir Spuren von Sapnnungsüberschlägen zum Zylinderkopf - wir tauschen auch diese Zündspule, die sind ja bekannt für geringe Lebensdauer. Dann wird der Motor wieder gestartet, jetzt läuft er wieder recht normal, das Klappern ist gänzlich weg, ein klein bisserl pfaucht er noch am Auslasskrümmer.
Die Radlagertauschaktion ist noch offen. Tristan entscheidet nach Hause zu fahren und das Radlager in der Ekker-Werkstatt zu tauschen. Hier hat er alle Teile parat, falls noch eine Überraschung beim Lagerwechsel auftaucht. Der Rest des Teams baut noch schnell das Vorzelt des Wohnwagens ab, es sind inzwischen dunkle Wolken aufgezogen und eine Sturmwarnung wurde durchgegeben. Die 27°C um 17h sind zu 12° um 19h bei leichtem Regen übergegangen. Kein wirklich wirtliches Wetter am Abend in Nyirad. Tristan kommt um 22:30 retour aus dem Burgenland, wir bauen den Radträger noch schnell ein - das geht in 5 min - und Tristan sagt dann auch, dass die Radlagerbohrung im Radträger schon recht mitgenommen ist und wir demnächst einen neuen Radträger vorbereiten müssen. Um 23:00 marschieren die mechanics ins Nachtlager im Wohnwagen und Tristen, Lothar und dela-intschenörio fahren zum Nachtquartier - die sind schon älter, die brauchen am Abend was warmes (eh schon wissen - Hämorrhoiden, Gicht, BSE, ... und was einen sonst noch so überfallen kann, während einer Nacht im Wohnwagen ;-)

Am Sonntag morgen wollen wir im Warmup die Bremswirkung und den Motor prüfen. Tristan fährt recht passabel, dem Intschenör fällt aber auf, dass der Polo links hinten recht einknickt, wenn auf die Start/Ziel-Gerade herein-driftet.
Nachdem Tristan mit dem Polo wieder ins Fahrerlager zurück kommt, hören wir wieder die Pfauchgeräusche am Motor und die Kiste raucht recht schwarz (was uns schon das ganze Wochenende auffällt). Die Bremsen sind jetzt laut Tristan wieder o.k. - die Sache mit dem Motor macht uns Sorgen. Wir bauen die Zündkerzen aus, wieder schwarz, insbesondere die Kerzen von Zyl. 2 und 3, und bei diesen beiden Zylindern wieder Sprit im Brennraum. Wir glauben jetzt, dass die Direkt-Einspritzinjektoren undicht sind und der Intschenör ändert am 2er- und 3-er Zylinder die Einspritzmenge die von den DI Düsen kommt.
Die Sache mit dem Einknicken links hinten hat auch Streß zur Folge. Wir erkennen, dass jetzt die Federbeinverankerung links hinten gebrochen ist, genau auf die selbe Art wie drei Woche davor rechts hinten (in Melk). Das spricht für ausgeglichene Belastung, wenn nach 30 Monaten Einsatz innerhalb von 3 Wochen beide Aufhängungen brechen ;-) Wir schweißen den oberen Dom links hinten provisorisch und haben schon einen "Haken" für die Tage vor dem EM-Lauf in Greinbach.

Der 2 Vorlauf ist recht dramatisch, beim ersten Startversuch erwischt Tristan die Abfahrt verspätet (wie das ganze Wochenende - er hadert mit der frühen Auslösung, nachdem die Dame der Startbereich verlässt), Vass links und Revesz rechts sind schon eine halbe Wagenlänge voraus, als der Polo Grip bekommt. Vass hat beim Starten vermutlich das Lenkrad nicht fest genug gehalten und hatte wohl unterschiedlichen Grip zwischen links und rechts. Die Vorderräder schwenken beim Starten kurz nach rechts, er lenkt zwar zurück jedoch nicht weit genug und kommt dadurch auf die Bahn von Tristan, unser Polo hat ja richtig Schmalz, beschleunigt jetzt recht heftig, Vass lehnt sich von links kommend an der linken Ecke der Stoßstange an, inzwischen merkt Revesz, dass der Polo Fahrt aufnimmt und lenkt nach links. Nachdem die beiden nun schon stark seitlich am Polo drücken bremst Tristan kurz, der Druck von Vass war anscheinend stärker und der fliegt jetzt nach rechts wo gerade Revesz durch das Ausklinken von Tristan ordentlich Fahrt gewinnt. Die beiden krachen aneinander und müssen den Vorlauf beschädigt am Streckenrand  beenden.
Das zugehorige Video aus der neuen GoPro Cam von "Special mechanic" Rainer Meki Stangl die er am Dach des Polo montiert hat:

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Obwohl die beiden an einer absolut ungefährlichen Stelle stehen und auch Pallag-Boszak, der ebenfalls ausrollt, an einer ungefährliche Stelle steht, bricht der Rennleiter unerklärlicherweise nach 2 Runden ab. Tristan muss den Vorlauf wiederholen, fährt hier alleine und wird wieder Gesamt-Vierter. Mit schnellen Kontrahenten wär wohl eine bessere Zeit möglich gewesen, Tristan fährt mit schnellen Kontrahenten immer besser Zeiten als alleine, zumindest derzeit noch. In der letzten Runde des Vorlaufes klingt der Motor nicht mehr gut, im Fahrerlager dann wieder die unguten Geräusche aus dem Motorraum - irgendwas bahnt sich da an. Wir bauen wieder die Kerzen aus, wie gehabt: schwarze Elektroden, Flüssigkeit im Brennraum. Wir lassen jetzt die DI-Injektoren mal trocken "feuern", die klingen nicht kaputt, auch von den Saugrohrinjektoren kommt kein Sprit - da 'timmt wos nit. Wir haben weiter keine Eingriffsmöglichkeit und hoffen, dass der Motor den Tag übersteht.

und ein Bild mit den Fragezeichen zwischen den Vorläufen ;-)

Auch der 3. Vorlauf bietet einiges: zuerst ein Start mit Harsanyi, Karai und Zoll. Harsanyi überholt Karai in der zwieten Runde am Sprung im Bergabstück, da ist zwar Platz für zwei, danach ist es aber knapp und es kam wie es kommen musste: Karai dreht sich nach der Landung, schlägt in der Streckenbegrenzung ein (nicht allzu heftig, repariert werden muss doch) - der Vorlauf wird wieder abgebrochen und neu gestartet.
Jetzt fahren nur noch Harsanyi, Tristan und Zoll. Harsanyi geht natürlich in Führung, Tristan hat sich vorgenommen hinterher zu fahren und die Linie von Harsanyi zu studieren. Er hat dann auch gesehen, das dieser die Bergaufpassage am Asphalt ganz anders fährt und man damit oben besser in die Linkskurve kommt. Beim Bergabstück mit dem Sprung fährt Harsanyi ganz links, Tristan probiert das auch, ist dann aber schräg am Sprung und bekommt bei der Landung eine Drehung verpasst, was zu einer Piruette vor der Gabelung zur Jokerlap führt. Zum Glück bleibt der Polo unbeschädigt, Tristan verliert jedoch viel Zeit, in der letzten Runde klingt der Motor ganz schlimm - definitiv nur mehr 3 Zylinder am arbeiten. Beim einfahren in das Fahrerlager sinds nur mehr 2.5 Zylinder. Wir öffnen wieder die Zündkerzen, bekanntes Bild - Kerzen schwarz, Flüssigkeit im Brennraum. Wir haben den direkten Einzug ins Finale als 5. geschafft, sehen aber keine Chance mehr mit unserem erledigten Motor da irgendwas zu reissen und entscheiden noch zum Start zu rollen, eine halbe Runde hinter her zu fahren. Vielleicht gibts ein gerangel nach dem Start und wir erben den einen oder anderen Platz, ansonsten ists halt der 6. Platz - auch nicht schlecht bei dem Starterfeld.

Gerangel gab es Finale dann keines, Karai fiel zwar in der 4. Runde wegen Problemen mit den Drehzahlsensoren am Motor aus, da haben wir den Polo aber schon abgestellt. So wurden wir sechster.

Die Heimreise von Nyirad ins Burgenland ist ja kurz, wir sind noch in Szombathely/Steinamanger auf ein zünftiges ungarisches Essen eingekehrt und haben das Wochenende dann im Wissen beendet, dass viel Arbeit auf uns wartet, bis zum EM-Lauf in Greinbach

Danke noch an Leo Freistätter für die Bilder (ausgenommen das Zündspulenfoto, das haben wir aus dem Internet ;-)

Nachträglich noch der Link zu einem recht spektakulären Video auf Youtube, das vom Harszanyi Team upgeloaded wurde und wo man unseren RX-Polo im 1. Versuch zum 3. Vorlauf sieht:


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