ÖM/ZM Lauf 6 - Sedlczany 30.7.2011
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Wasser ist zum Schwimmen da ....
...Autofahren tut man darin besser nicht ;-) Diese Erkenntnis haben wir beim 6. Meisterschaftslauf in Sedlczany gewonnen.
Nachdem wir das letzte Mal im Jahr 2003 in Sedlczany gefahren sind, haben wir uns schon auf die feine Strecke mit der Naturtribüne, von der aus man die Ideallinie von oben gut sehen kann, gefreut.
Die zeit seit dem letzten Rennen in Mariapocs haben wir uns noch intensiv dem Elektrik-Aussetz-Problem gewidmet. Einiges wurde geändert, Kondensatoren eingebaut, die Lichtmaschine getauscht - wir glaubten damit keine Probleme mehr zu bekommen.
Das Rennen war diesmal samstags datiert - das hat uns ein wenig überrascht, für einige Teammitglieder war der Freitag nachmittag stressig um noch rechtzeitig von der Arbeit zu kommen. Während Tristan bereits Freitag mittag abgefahren ist, war für die Jungsspundtruppe (+ Intschenör) Abfahrtszeit 17:30.
5 min vor Mitternacht ist dann die Jungspundtruppe im Fahrerlager angekommen, das Mannschaftszelt war da schon aufgebaut. Herr Oberkörper, Majestro Charles und Tristan haben flotte Arbeit geleistet.
Auf der Fahrt zur Strecke hat es in Tschechien einige Male kurz geregnet, die Strecke war auch naß, das Ganze hielt sich aber in Grenzen. Tristan hat gleich am Abend die Rillen eines Satz Slicks nach außen geschnitten, Regenreifen hatten wir keine mit, wir haben aktuell gar keine !!
Am Morgen dann ein schlechtes Erwachen - alles naß und es beginnt noch vor dem freien Training zu regnen. Wer die Strecke kennt weiß, dass das zum Problem werden kann. Der lose Untergrund ist hier nicht wasserdurchlässiger Schotter, sondern Lehm auf dem das Wasser oberflächlich abrinnt.
Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet, nicht mal ein normales Fahren war auf dem Untergrund möglich. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei diesen Bodenverhältnissen bei ~50km/h für die Supercars. Unser Polo mit den Slicks lag da noch darunter. Die Bergaufpassage in Sedlczany war bei diesen Streckenverhältnissen eine Peinlichkeit. Alle Fahrzeuge haben den Berg im Schritttempo mit durchrutschenden Räder erklommen, bei FWD-Auto hat oft nicht viel zum Hängenbleiben gefehlt. Die Rundenzeiten lagen statt um die 45sec bei ~85sec. Man konnte sich schon ausrechnen, dass sich so das gesamte Programm bis zum Abend nicht ausgeht.
Nichstdestotrotz wurde ein freies Training und ein Zeittraining durchgepeitscht, wir waren da absolut chancenlos mit unseren Slicks und waren immer am hintersten Ende der Tabelle zu finden. Interessant diesmal, dass Brunat mit dem Seat Diesel 4x4 den 3 Platz erreicht hat - da war wenig Leistung ein deutlicher Vorteil ;-)
Es wurde auch noch der 1. Vorlauf gefahren: da ist Tristan am Start wieder blenden weggekommen, wir hatten diesmal auf der Startlinie wieder mal fast 1.2bar Ladedruck, und wissen noch immer nicht so recht warum das nicht immer der Fall ist.
Hinter Tristan haben sich Foder mit dem 206er RWD und Josef Strobl mit dem RWD RX8 eingereiht , dahinter der "Wilde" Ales Mrkaczek. Der hat mit seinem Mitsu Evo einige Rutschpartien in den ersten beiden Runden hingelegt. Am Ende der zweiten Runde hat er dann Strobl und Fodor überholt, ist am Gas geblieben und hat zu Tristan aufgeschlossen. Nach der ersten Kurve nach Start Ziel war links am Asphalt ein griffiges Strassenstück, rechts davon war's schlitziger. Tristan ist trotzdem immer den schlitzigen Bereich gefahren weil im Infield, das danach kommt, absolut kein Grip fürs Bremsen war und man vom griffigen Stück viel zu spitz in die nächste Kurve kommt.. Herr Mrkaczek hat da die Chance gesehen, hat am griffigen Stück Gas gegeben und war ab dann nur mehr Passagier - der folgende Einschlag in den Erdwall hat die Fronbtpartie des Evo stark ramponiert und wenn man weiß wo bei diesem Auto im Motorraum die wichtigen Motorteile sind kann man sich die Reparaturkosten rasch ausrechnen.
Nach dem mißglückten Überholmanöver Mrkaczeks war Tristan wieder Führender, jedoch nur kurz. Nach der nächste Kurve hat er auch ein griffigeres Stück erwischt was zu einem Dreher vor dem Bergaufstück geführt hat. Zum Glück ohne Berührung.
Es war jedoch deutlich zu sehen, dass dies keine Bedingungen für ein Autorennen sind. Zudem hat der Intschenör, der in der 90° Kurve nach dem Bergabstück gestanden ist, 3 kapitale Motorschäden vernommen. Dort ist das Wasser 15cm hoch gestanden und bei 3 Autos hat der Motor Wasser angesaugt was zu einem Wasserschlag geführt hat - die Räder haben bei diesen drei Autos sofort blockiert.
Der folgende Abbruch war somit die einzig vernünftige Lösung.
Leider hat sich der langwierige Elektrik-Defekt wieder gezeigt, zweimal an diesem Tag war der Benzindruck weg. Durch Zündung aus- und einschalten war wieder alles o.k. - wir habens also immer noch nicht gefunden.
Der Intschenör konnte den Rest der Truppe überzeugen diesmal nicht mit dem Griller zu kochen sondern das verfrühte Ende zu nutzen und ein Restaurant zu besuchen. Auf dem Heimweg haben wir dann auch ein nettes Lokal gefunden. Die tschechische Küche ist wie eh und je perfekt, die Kosten für Speis und Trank sind dort noch immer günstig - so wars ein netter Ausklang. Super war diesmal, dass wir den Sonntag frei hatten und unsere rituelle Technikbesprechung am Sonntag mittag bei Kaffe und Eis halten konnten. Das reinigen des Autos und des teamzeltes war jedoch ein leidvolleres Kapitel ;-)
Ein super Dankeschön an Michael Zouhar an die feinen Bilder die er da in Sedlczany geschossen hat.